Da wir letzte Woche mal wieder ein leckeres Sushi Essen bei uns aufgetischt haben und ich regelmässig mindestens eine Zutat vergesse, hier eine kleine Liste und für alle Interessierten ein kleines „Tutorial“ wie man sich günstig Sushi selber rollen kann… ausserdem habe ich schwer im Bereich Rezepte nachgelassen und allein daher wurde es mal wieder Zeit. Ausserdem rollen sich bei den Preisen der Fertig Sushi (die es jetzt beim Real,- und anderen Supermärkten in kleinen Plastikboxen zu kaufen gibt) meine Augen….
Also: Willkommen zu meinem längsten Blogbeitrag.
Sushi Zutaten für 6 Personen
- Sushi Reis (für 6 Personen: ungekocht 500 Gramm)
- Nori Blätter (Seetang)
- Sushi Essig
- Karotten (3 Stck.)
- Gurke (eine halbe bis ganze)
- Avocado (eine reicht)
- frischen Fisch (Thunfisch / Lachs)
- Krabben, Crabmeat Thunfisch in Wasser und Kaviar sind auch beliebt
- Soja Sauce (die Beste: Kikkoman!)
- Wasabi
- eingelegten Ingwer
- Zum Essen: Weisswein
- Zum Essen: Stäbchen
- Zum Rollen: Sushi Matte(n)
- Zum Schneiden: Scharfes Messer
Das ist erstmal eine lange, relativ teure Liste. Ein paar Dinge bleiben nachher allerdings noch im Schrank stehen, dass erste Sushi-Kochen ist daher das Teuerste, und ein Sushi Essen für mehr als 6 Personen kostet nicht proportional mehr – ausserdem sollten bloss nicht die ganzen exotischen Zutaten in regulären Supermärkten, sondern am besten beim Asialaden um die Ecke gekauft werden.
10 Noriblätter gibts dort für ca. 1,75 €, eine grosse Flasche Kikkomann kostet an die 7 Euro, Wasabi schlägt auch ungefähr mit 2 Euro zu Buche, und Sushi Essig gibts dort für günstig (und reicht für alle Ewigkeit). Meinen eingelegten Ingwer gab es im Real.
Beim frischen Fisch muss man sich ein bisschen mehr Mühe machen, die meisten Supermärkte verkaufen zwar „frischen“ Fisch, allerdings ist der für Sushi und somit für rohes Verspeisen nicht frisch genug. Auf jeden Fall nachfragen, ob der auch roh zu verzehren ist. In Bielefeld gibt es richtig frischen Fisch meistens in der Karstadt Fisch Abteilung (0521-52880) oder bei „richtigen“ Fischhändlern (z.B. neben dem AJZ an der Heeper Strasse). Bei uns gab es aus diesem Grund keinen frischen Thunfisch, sondern nur gekochten aus der Dose („naturale“ ohne Öl).
Wenn alles gekauft wurde, sieht es dann eventuell ungefähr so aus:
Dann gehts los. Zuerst muss der Reis sorgfältig gespült werden („Bis das Wasser klar bleibt“) und mit geschlossenem Deckel für 2 bis 4 Minuten zum Kochen gebracht werden. Nach dem Kochen einfach zugedeckt für 10-20 Minuten quellen lassen, danach den Deckel abnehmen und noch „eine Weile“ so stehen lassen. Einfach probieren, ab wann er gut ist.
Während der Reis vor sich hin zieht, kann der Sushi Essig mit etwas Salz und Zucker vermischt werden – der wird gleich mit dem Reis vermischt. Für unsere Menge Sushireis nehmen wir mal 10 Esslöffel Essig und vermengen den mit 3 Teelöffel Salz und 3 Teelöffel Zucker, und schmeissen den in den Reistopf. Ich nehme für den Reis – sobald er fertig gekocht hat – eine grosse IKEA Salatschüssel (mehr Oberfläche, damit der Reis besser und schneller abkühlt) und pack den Essig einfach darüber:
Der Reis braucht jetzt noch ungefähr eine Stunde um kalt zu werden.
Gute Zeit, um den Tisch zu decken, endlich das Zimmer aufzuräumen, Wein kalt zu legen. Oder schonmal alle anderen Zutaten zu bearbeiten. Die Gurken, geschälte Karotten, Avocado und der Fisch müssen in längliche Streifen geschnitten werden, so dass sie gleich auf einem Nori Blatt Platz finden und das Blatt noch zu einer Rolle gerollt werden kann. Übung macht hier den Meister.
Hier kann man die Sushi Matte sehen, davor steht eine Schüssel gefüllt mit klarem Wasser. Die brauchen wir gleich, um klebrigen Sushi Reis (der klebt wie nix) von den Händen zu spülen. Links verschwindet frischer Lachs in der Unschärfe, vorne liegt noch eine Scheibe Avocao und etwas Crab Meat, das mal so aussah:
Jetzt kommt die Zauberei:
Man legt das erste Nori Blatt auf die Sushi Matte, die rauhe Seite nach oben. Dort kommt Reis drauf, und zwar soviel, dass oben etwa Daumenbreite Platz bleibt, und das Blatt auf der restlichen Fläche mit genügend Reis bedeckt ist. Klebt tierisch, mach Dreck und Spass (am meisten, wenn man nicht alleine kochen muss).
Wenn der Reis auf dem Blatt gut verteilt ist, können die verschiedenen Zutaten in das untere Drittel verteilt werden (manche verteilen auch mehrere Bahnen auf dem Nori Blatt, wird aber ein bisschen schwieriger, die Sachen nachher zu ordentlichen Rollen zu drehen):
Hier haben wir erstmal nur Gurke und Lachs drin, Avocado und Karotten sind auch hervorragend geeignet.
Jetzt kommt der Tricky Part, das Einrollen. Da ich beim Einrollen keine Kamera halten konnte, gibt es davon leider auch keine Bilder, eigentlich ist es aber auch nicht so schwer:
Mit Hilfe der Sushi Matte wird der untere Part (im Foto links) „angehoben“, und wie beim Zigarettendrehen „umgeklappt“, so dass das Einrollen direkt nach den Zutaten im Blatt beginnt. Wir rollen also die Zutaten ein. Die Matte kann hierbei gut zum Druckausüben genutzt werden, denn alles muss am Ende schön zusammengepresst sein, damit die einzelnen Sushis nicht wegen entstandener Hohlräume auseinanderfallen.
Das Einrollen wird beim ersten Mal vermutlich nicht so leicht sein, auf jeden Fall kann man mit den Händen überall nachhelfen und hier und da drücken, so dass am Ende ungefähr solche Rollen bei rauskommen:
Jetzt kommt unser scharfes Messer ins Spiel, dass nach jedem Schnitt einmal mit Wasser beträufelt werden sollte:
Voilá, da sind sie, die grossartigen, hausgemachten Sushi Rolls:
Auf die ein oder andere kann hier und da etwas Kaviar gelegt werden, Pflicht beim Essen ist auf jeden Fall das Eintunken in Soja Sauce (vermengt mit Wasabi), und ein Stück eingelegter Ingwer.
Wir hatten zum Essen einen Riesling aus Obereisenheim, der hervorragend passte.
Es gibt natürlich noch jede Menge andere Sushi Arten (California Rolls etc.), die hier aber erstmal aussen vor bleiben.
Guten Appetit.